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<pre>Der UNHCR global trends report für 2019 ist erschienen:

<a href="https://www.unhcr.org/news/press/2020/6/5ee9db2e4/1-cent-humanity-displaced-unhcr-global-trends-report.html" target="_blank" rel="nofollow noopener" title="https://www.unhcr.org/news/press/2020/6/5ee9db2e4/1-cent-humanity-displaced-unhcr-global-trends-report.html">https://www.unhcr.org/news/press/2020/6/5ee9db2e4/1-cent-humanity-displaced-unhcr-global-trends-report.html</a>

79,5 Millionen Millionen Menschen sind dem Bericht zufolge weltweit auf
der Flucht - mehr als ein Prozent der Menschheit. In nur zehn Jahren
habe sich die Zahl verdoppelt: 2010 zählte UNHCR 41 Millionen
Flüchtlinge weltweit. „Das ist die größte Zahl der Flüchtlinge, die das
UNHCR je in seiner 70-jährigen Geschichte registriert hat“, heißt es.
Mehr als zwei Drittel aller Flüchtlinge auf der Welt sind nur fünf
Ländern zuzuordnen: Syrien führt die Statistik mit den meisten
Vertriebenen an: UNHCR zählt 6,6 Millionen aus diesem Land. Auf Platz
zwei der Herkunftsländer liegt Venezuela (insgesamt 3,7 Millionen), auf
Platz drei  Afghanistan (2,7 Millionen). Auf dem vierten und fünften
Platz folgen der Südsudan (2,2 Millionen) und Myanmar (1,1 Millionen). 
Schätzungsweise 30-34 Millionen seien Kinder, davon Zehntausende ohne
Begleitung ihrer eltern.

Dem Bericht zufolge handelt es sich bei 45,7 Millionen (57,5%) der 79,5
Millionen Vertriebenen um sog. Binnenflüchtlinge ("displaced persons"),
die innerhalb ihres eigenen Landes fliehen mussten. Von den 33,6
Millionen zwangsvertriebenen Menschen, die außerhalb ihres
Herkunftslandes Schutz suchten, sind nur 4,2 Millionen Asylsuchende, die
auf das Ergebnis von Asylanträgen warteten. Zu den Vertriebenen zählt
UNHCR auch 5,6 Millionen Palästina-Flüchtlinge, die unter der Obhut des
Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina stehen.

80 Prozent der Vertriebenen der Welt leben UNHCR zufolge in Ländern oder
Gebieten, die von akuter Ernährungsunsicherheit und Unterernährung
betroffen sind - viele von ihnen in Ländern mit Klima- und anderen
Katastrophenrisiken.  Mehr als drei Viertel der weltweiten Flüchtlinge
(77 Prozent) sind in Situationen langfristiger Vertreibung gefangen -
zum Beispiel die Situation in Afghanistan, das sich mittlerweile im
fünften Jahrzehnt befindet. Mehr als acht von zehn Flüchtlingen (85
Prozent) befinden sich in Entwicklungsländern, in der Regel in einem
Nachbarland des Landes, aus dem sie geflohen sind.

Der hohe Anstieg der Zahl der von UNHCR registrierten Flüchtlinge von
2018 (70,8 Millionen) auf 2019 ist UNHCR zufolge auf zwei Hauptfaktoren
zurückzuführen. Erstens der besorgniserregende Anstieg der Zahl der
Binnenflüchtlinge in der Demokratischen Republik Kongo, der Sahelzone,
im Jemen und in Syrien: „Der Krieg in Syrien dauert mittlerweile neun
Jahre. Er hat 13,2 Millionen Menschen zu Flüchtlingen, Asylsuchenden
oder Binnenvertriebenen gemacht – das ist ein Sechstel der weltweiten
Gesamtzahl.“ Anders als in den 90er Jahren, als nach der Befriedung von
Konflikten im Durchschnitt jedes Jahr 1,5 Millionen Flüchtlinge wieder
nach Hause konnten, sei die Zahl der „Heimkehrer“ in den letzten zehn
Jahren auf jährlich 390 000 gesunken. „Wir beobachten eine veränderte
Realität. Vertreibung ist kein kurzfristiges und vorübergehendes
Phänomen mehr“, sagt Filippo Grandi, der Hohe Kommissar der UN für
Flüchtlinge. Von den Betroffenen aber könne nicht erwartet werden,
„jahrelang in Ungewissheit zu leben, ohne die Chance auf eine Rückkehr
und ohne Hoffnung auf eine Zukunft am Zufluchtsort. Wir brauchen eine
grundlegend neue und positive Haltung gegenüber allen, die fliehen.“ 
Zweiter Grund für das Ansteigen der Flüchtlingszahlen sei die
dramatische Entwicklung in Venezuela.

Deutschland ist den Zahlen von UNHCR zufolge das fünftgrößte
Aufnahmeland für Flüchtlinge. Weltweit gesehen lebten die meisten
Flüchtlinge aber in der Türkei mit 3,6 Millionen, gefolgt von Kolumbien
(1,8 Millionen) und Pakistan und Uganda (jeweils 1,4 Millionen) Für
Deutschland sind im vergangenen Jahr 1,14 Millionen Flüchtlinge gemeldet
worden.

Kritisch würdigt UNHCR die europäische Diskussion über die Aufnahme von
Flüchtlingen. Dass EU-Staaten als „Koalition der Willigen“ nun 1600
junge Flüchtlinge aus Griechenland aufnehmen wollen, das sei doch „ein
Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Chris Melzer vom UNHCR-Büro in
Berlin. „37 000 Flüchtlinge sind auf den griechischen Inseln. Unsere
reichen, gut strukturierten und funktionierenden Staaten sollten in der
Lage sein, mehr aufzunehmen.“

-- 
Kai Weber
Geschäftsführer 

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