<html>
  <head>

    <meta http-equiv="content-type" content="text/html; charset=UTF-8">
  </head>
  <body text="#000000" bgcolor="#FFFFFF">
    <p><br>
    </p>
    <div class="moz-forward-container">-------- Weitergeleitete
      Nachricht --------<br>
      <meta http-equiv="content-type" content="text/html; charset=UTF-8">
      <p> </p>
      Vor dem Hintergrund, dass dem Flüchtlingsrat in den letzten Wochen
      Probleme bei der Erteilung von Duldungen und/oder
      Beschäftigungserlaubnissen von sudanesischen Geflüchteten bekannt
      geworden sind, haben wir das niedersächsische Innenministerium
      (MI) um Klarstellung gebeten. Das MI ist dieser Bitte mit einer
      Email vom 30.07.2019 an einige Ausländerbehörden nachgekommen. Die
      Email ist dem Flüchtlingsrat vom MI zur Kenntnis gegeben worden.<br>
      Ausländerbehörden hatten in der Vergangenheit z.T. die
      Erteilung/Verlängerung von Duldungen und/oder
      Beschäftigungserlaubnissen versagt mit der Begründung, dass
      entweder die Mitwirkung bei der Identitätsaufklärung und
      Passbeschaffung nicht ausreichend sei oder bei Personen, die zu
      einer <a moz-do-not-send="true"
        href="https://www.nds-fluerat.org/aktionen/kampagnen/sudan/">Anhörung
        vor einem Delegierten der sudanesischen Botschaft</a> im März
      dieses Jahres in Langenhagen erschienen waren, nun „konkrete
      Maßnahmen zur Aufenthaltsbeendigung“ eingeleitet worden seien. Ein
      <a moz-do-not-send="true"
href="https://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2019/07/20190719-Erlass-Sudan.pdf">Erlass
        aus dem MI vom 19.07.2019 </a>hat klargestellt, dass
      Abschiebungen in den Sudan nur in besonderen Ausnahmefällen und
      nur nach Überprüfung durch das MI durchgeführt werden (dies
      betrifft schwer Straffällige, sog. „hartnäckge
      Identitätsverweigerer“ und sog. Gefährder).<br>
      Das MI weist in seiner Email vom 30.07. daher Ausländerbehörden
      auf Folgendes hin:<br>
      <br>
      <i>„Nach dem hiesigen RdErl. vom 19.07.2019 werden
        ausreisepflichtige sudanesische Staatsangehörige – mit Ausnahme
        von Straftätern, Gefährdern und hartnäckigen
        Identitätsverweigerern – derzeit bis auf weiteres nicht
        abgeschoben. </i><i><b>Damit besteht regelmäßig kein
          ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Verhalten des
          Ausländers und dem Nichtvollzug seiner Abschiebung.</b></i><i><br>
      </i><i> </i><i><br>
      </i><i>Ein Beschäftigungsverbot nach § 60a Abs. 6 Satz 1 Nr. 2
        AufenthG liegt in diesen Fällen daher tatbestandlich regelmäßig
        nicht vor (Ausnahme: Sudanesische Straftäter, Gefährder und
        hartnäckige Identitätsverweigerer).“ Folglich sollten
        ausreisepflichtige Sudanes_innen - sofern sie sich nicht im
        Dublin-Verfahren befinden – regelmäßig eine
        Beschäftigungserlaubnis und eine Duldung erhalten und natürlich
        auch entsprechend eine Ausbildungsduldung erhalten, wenn sie
        einen Ausbildungsvertrag oder (bei schulischer Ausbildung) eine
        Zusage der Fachschule vorlegen."</i><br>
      <p> </p>
      <b>Folglich sollten ausreisepflichtige Sudanes_innen - sofern sie
        sich nicht im Dublin-Verfahren befinden – regelmäßig eine
        Beschäftigungserlaubnis und eine Duldung</b>, bzw. natürlich
      auch entsprechend eine Ausbildungsduldung erhalten, wenn sie einen
      Ausbildungsvertrag oder (bei schulischer Ausbildung) eine Zusage
      der Fachschule vorlegen. Wenn notwendig, sollten Ausländerbehörden
      auf die Hinweise aus dem MI aufmerksam geacht werden.<br>
      <p>Nachfolgend die vollständigen Hinweise des MI in der besagten
        Email vom 30.07.2019:</p>
      <blockquote>
        <p><i><span> </span></i></p>
        <div><i><b>"a)      Beschäftigungsverbot nach § 60a Abs. 6 Satz
              1 Nr. 2 AufenthG</b></i></div>
        <i>
          <div>Grundvoraussetzung für die Anwendung dieser Vorschrift
            ist, dass das Verhalten des Ausländers alleinige Ursache
            dafür ist, dass eine an sich gebotene Abschiebung nicht
            vollzogen werden kann. Kommt eine Abschiebung schon aus
            anderen, nicht im Verantwortungsbereich des Ausländers
            liegenden Gründen nicht in Betracht, fehlt es an diesem
            kausalen Zusammenhang. Dies gilt auch, wenn zwar eine
            Verletzung von Mitwirkungspflichten vorliegt, Abschiebungen
            in den Heimatstaat des Ausländers aber aufgrund aktueller
            politischer Erwägungen in diesen Staat nicht durchgeführt
            werden. Dies gilt angesichts des insoweit eindeutigen
            Wortlauts auch dann, wenn dem Ausländer die freiwillige
            Ausreise möglich und zumutbar ist oder er diese durch
            vorwerfbares Verhalten unmöglich macht (siehe auch BeckOK
            AuslR/Kluth/Breidenbach, 22. Ed. 01.11.2018, AufenthG § 60a
            Rn. 55, mit weiteren Nachweisen).</div>
          <div>Nach dem hiesigen RdErl. vom 19.07.2019 werden
            ausreisepflichtige sudanesische Staatsangehörige – mit
            Ausnahme von Straftätern, Gefährdern und hartnäckigen
            Identitätsverweigerern – derzeit bis auf weiteres nicht
            abgeschoben. Damit besteht regelmäßig kein ursächlicher
            Zusammenhang zwischen dem Verhalten des Ausländers und dem
            Nichtvollzug seiner Abschiebung.</div>
          <div>Ein Beschäftigungsverbot nach § 60a Abs. 6 Satz 1 Nr. 2
            AufenthG liegt in diesen Fällen daher tatbestandlich
            regelmäßig nicht vor (Ausnahme: Sudanesische Straftäter,
            Gefährder und hartnäckige Identitätsverweigerer).</div>
          <div>Sollten aber begründete Zweifel daran bestehen, dass es
            sich überhaupt um sudanesische Staatsangehörige handelt,
            sollte ihnen unter angemessener Fristsetzung aufgegeben
            werden, konkret benannte Schritte zur Glaubhaftmachung der
            sudanesischen Staatsangehörigkeit vorzunehmen. Kommen
            Betroffene dieser Aufforderung nicht nach, ist das Vorliegen
            eines Beschäftigungsverbots neu zu prüfen; hierauf sind die
            Betroffenen aktenkundig hinzuweisen.</div>
          <div> </div>
          <div><b>b)      Ausbildungsduldung vs. Aufenthaltsbeendigung
              (§ 60a Abs. 2 Satz 4 AufenthG)</b></div>
          <div>Nach der o.a. Vorschrift darf eine Ausbildungsduldung
            u.a. dann nicht erteilt werden, wenn „konkrete Maßnahmen zur
            Aufenthaltsbeendigung bevorstehen“.</div>
          <div>Maßnahmen zur Passbeschaffung stellen zwar „konkrete
            Maßnahmen zur Aufenthaltsbeendigung“ in diesem Sinne dar,
            allerdings müssen sie in einem hinreichenden sachlichen und
            zeitlichen Zusammenhang mit der Abschiebung selbst stehen. </div>
          <div>Da aufgrund unseres RdErl. vom 19.07.2019 bis auf
            Weiteres nur noch Straftäter, Gefährder und hartnäckige
            Identitätsverweigerer in den Sudan abgeschoben werden,
            stehen Maßnahmen zur Aufenthaltsbeendigung wie bspw. die
            Passbeschaffung nicht mehr in einem hinreichenden sachlichen
            und zeitlichen Zusammenhang mit der Abschiebung selbst
            (sofern es sich nicht um einen Straftäter, Gefährder oder
            hartnäckigen Identitätsverweigerer handelt).</div>
          <div>Danach liegt der einer Ausbildungsduldung
            entgegenstehende Versagungsgrund „bevorstehende konkrete
            Maßnahmen zur Aufenthaltsbeendigung“ gegenwärtig nicht
            (mehr) vor.</div>
          <div> </div>
          <div><b>c)      Identitätsklärung und Passbeschaffung  –
              Erforderliche Dokumente/Nachweise/Maßnahmen</b></div>
          <div>Die Identität und Staatsangehörigkeit sind im Regelfall
            durch die Vorlage eines gültigen Passes oder Passersatzes
            nachgewiesen. Darüber hinaus können Zusagen für die
            Passersatzpapierausstellung auch als Identitätsnachweise
            angesehen werden.</div>
          <div>Sofern ein solches Dokument nicht vorliegt, sind die
            Identität und Staatsangehörigkeit durch andere geeignete
            Mittel nachzuweisen (z. B. Geburtsurkunde oder andere
            amtliche Dokumente, siehe Nr. 5.1.1a der Allgemeinen
            Verwaltungsvorschrift zum AufenthG). Insbesondere können
            hierbei die Dokumente herangezogen werden, welche ebenso den
            sudanesischen Behörden zur Ausstellung eines Reisedokumentes
            vorgelegt werden (abgelaufene Reisepässe oder ID-Cards).</div>
          <div>Werden weitere Dokumente (z.B. Geburtsurkunden, andere
            amtliche Dokumente mit/ohne Lichtbild) vorgelegt, können
            diese ggf. über die sudanesische Botschaft in Berlin
            verifiziert werden.</div>
          <div>Ich hoffe, dass hierdurch die bestehenden Irritationen
            ausgeräumt werden können.</div>
          <div>Zur Vermeidung weiterer Verzögerungen erhält der
            Landkreis Helmstedt diese Mail unmittelbar m.d.B. um
            Kenntnisnahme und Berücksichtigung.</div>
          <div> </div>
          <div>Gruß, Werner Ibendahl <br>
            <b>Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport</b></div>
          <div>- Referat 14 (Ausländer- und Asylrecht) -<br>
            Tel.:  (0511) 120 - 6470 </div>
          <div>Mail: <a
              href="mailto:werner.ibendahl@mi.niedersachsen.de"
              moz-do-not-send="true"><u>werner.ibendahl@mi.niedersachsen.de"</u></a></div>
          <div><br>
          </div>
          <div><br>
          </div>
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          </div>
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          </div>
          <div><br>
          </div>
        </i> </blockquote>
      <pre class="moz-signature" cols="72">
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    </div>
  </body>
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