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        <header class="entry-header">
          <h1 class="entry-title" itemprop="headline"><a
              moz-do-not-send="true"
href="https://www.nds-fluerat.org/36901/aktuelles/buendnis-fordert-schulbesuch-fuer-gefluechtete-kinder-nach-spaetestens-drei-monaten/">Bündnis
              fordert Schulbesuch für geflüchtete Kinder nach spätestens
              drei Monaten</a></h1>
        </header>
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        <h3><a
href="https://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2019/02/2019-27-02_Bündnis_PM_Nicht-Beschulung-Erstaufnahmeeinrichtungen.pdf"
            target="_blank" rel="noopener" moz-do-not-send="true">Presseinformation,
            27. Februar 2019</a></h3>
        <p><strong>Bündnis fordert Schulbesuch für geflüchtete Kinder
            nach spätestens drei Monaten</strong></p>
        <p><strong>Hannover, 27. Februar 2019: Niedersächsische
            Organisationen setzen sich für die Beschulung aller
            geflüchteten Kinder auch in Erstaufnahmeeinrichtungen für
            Asylsuchende nach längstens einem Vierteljahr ein. Das
            Projektnetzwerk AMBA, der Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
            und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben
            ihre Forderungen unter die Überschrift „Es gibt keine
            Alternative zum Schulbesuch – auch nicht in
            Landeseinrichtungen“ gestellt.</strong></p>
        <p>In der gemeinsamen Erklärung betonen die Organisationen das
          Recht sämtlicher Kinder, eine Schule zu besuchen. Das Bündnis
          verlangt von der Landesregierung, einen Schulbesuch für alle
          geflüchteten Kinder und Jugendlichen nach spätestens drei
          Monaten zu gewährleisten.</p>
        <p><strong>Im Einzelnen lauten die Forderungen:</strong></p>
        <ul>
          <li>Asylsuchende werden in Niedersachsen zügig aus den
            Erstaufnahmeeinrichtungen in die Kommunen verteilt.</li>
          <li>Nach Jahren der Diskussion und des Stillstands muss
            endlich ein geeignetes Bildungskonzept für Kinder und
            Jugendliche in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes
            Niedersachsen gefunden und umgesetzt werden. Die zuständigen
            Ministerien für Kultus und Inneres und Sport sind gefordert,
            hier zügig gemeinsam und abgestimmt zu handeln und den
            wechselseitigen Verweis auf Zuständigkeiten aufzugeben.</li>
          <li>Spätestens nach drei Monaten muss für alle geflüchteten
            Kinder und Jugendliche der Besuch eines regulären
            Schulunterrichts gewährleistet sein.</li>
          <li>Es ist dafür ausreichendes Lehrpersonal vorzuhalten, das
            den Standards des Regelschulunterrichts entspricht und so
            das Bildungsinteresse ALLER Kinder und Jugendlichen erfüllt.</li>
          <li>Die Interkulturelle Lernwerkstatt muss über ausreichende
            Ressourcen verfügen, um für alle Kinder einen
            vorgeschalteten Sprachunterricht zu gewährleisten.</li>
          <li>Es bedarf dringend einer Evaluation der Interkulturellen
            Lernwerkstatt hinsichtlich der qualitativen und
            quantitativen Umsetzung. Wichtig ist zu ermitteln, ob die
            Interkulturelle Lernwerkstatt tatsächlichen allen Kindern
            und Jugendlichen an den Standorten der Landesaufnahmebehörde
            Niedersachsen (LAB NI) zur Verfügung steht, ob Lehrpersonal
            und Unterrichtskapazitäten in ausreichendem Maße eingesetzt
            werden und welche Lernerfolge erzielt werden.</li>
        </ul>
        <h3>Kontakt:</h3>
        <p>Projektnetzwerk AMBA / Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.<br>
          Laura Müller, Tel. 0511 98 24 60 35, <a
            class="moz-txt-link-abbreviated"
            href="mailto:lm@nds-fluerat.org" moz-do-not-send="true">lm@nds-fluerat.org</a></p>
        <p>Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen<br>
          Christian Hoffmann, 0511-33804-26 oder 0171-5639733, <a
            class="moz-txt-link-abbreviated"
            href="mailto:c.hoffmann@gew-nds.de" moz-do-not-send="true">c.hoffmann@gew-nds.de</a></p>
        <p> </p>
        <p><strong>Langfassung der gemeinsamen Erklärung / Hintergründe</strong></p>
        <p><strong>Es gibt keine Alternative zum Schulbesuch – auch
            nicht in Landeseinrichtungen!</strong><br>
          <strong>Projektnetzwerk AMBA, der Flüchtlingsrat Niedersachsen
            e.V. und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
            fordern Beschulung für ALLE Kinder</strong></p>
        <p>Alle Kinder haben das Recht, eine Schule zu besuchen. Die
          unterzeichnenden Organisationen und Verbände fordern die
          Landesregierung auf, einen Schulbesuch für alle geflüchteten
          Kinder und Jugendlichen nach spätestens drei Monaten zu
          gewährleisten.</p>
        <p>Das Recht auf Schulbesuch wird in Niedersachsen nach wie vor
          missachtet: In den niedersächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen
          für Asylsuchende (Landesaufnahmebehörde Niedersachsen – LAB
          NI) erhalten geflüchtete Kinder und Jugendliche über Zeiträume
          von derzeit bis zu 22 Monaten keinen Schulunterricht. Die
          niedersächsische Landesregierung hat per Erlass die
          Schulpflicht in Erstaufnahmeeinrichtungen ausgesetzt, so dass
          diese und damit auch das Recht zum Schulbesuch erst mit der
          Ankunft in einer Kommune greifen. Die Landesregierung erklärt
          zwar, dass sie die Schulpflicht für alle Kinder und
          Jugendlichen für wichtig hält, und dass diese unabhängig von
          der Staatsangehörigkeit zu erfüllen sei. „Bei geflüchteten
          Kindern und Jugendlichen in der Landesaufnahmebehörde aber
          hält sie einen Verzicht auf die Schulpflicht nach wie vor für
          vertretbar. Dies stellt eine Gefährdung des Kindeswohls dar“,
          so Laura Müller vom Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V..</p>
        <p>In den vergangenen Jahren haben AMBA und der Flüchtlingsrat
          zahlreiche Gespräche mit der Landesregierung sowohl auf
          ministerieller als auch auf Arbeitsebene zu dieser Problematik
          geführt. Verschiedene Stellungnahmen wurden veröffentlicht,
          landesweit berichteten Medien – und dennoch scheint in der
          Landesregierung kein Bewusstsein dafür gewachsen zu sein, dass
          Kinderrechte und damit ein Recht auf Bildung und Schulbesuch
          universell gelten und nicht durch Spezialregelungen
          ausgehebelt werden dürfen. „Es braucht dringend eine schnelle
          Lösung und ein durchdachtes Vorgehen, damit geflüchteten
          Kindern und Jugendlichen in Niedersachsen nicht die Zukunft
          verbaut wird“, merkt Müller weiter an.</p>
        <p>An den Standorten der LAB NI gibt es (außer im
          Ankunftszentrum Bad Fallingbostel / Oerbke) lediglich das
          pädagogische Lernangebot der „Interkulturelle Lernwerkstatt
          2.0“, in der Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter
          eine (qualifizierte) Schulvorbereitung erhalten. Die
          Interkulturelle Lernwerkstatt 2.0 beinhaltet vor allem
          Sprachvermittlung und nur wenig Fachunterricht. Es gibt weder
          regelhaft naturwissenschaftlichen noch
          Fremdsprachen-Unterricht. Die Schulvorbereitung stellt
          insofern keinen Ersatz bzw. keine Alternative zu einem
          Regelschulunterricht dar. Spätestens nach drei Monaten muss
          allen Kindern der Zugang zur Regelschule eröffnet werden.</p>
        <p>Auf eine <a
href="https://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2019/01/18-02559.pdf"
            target="_blank" rel="noopener" moz-do-not-send="true">Anfrage
            von Abgeordneten der FDP-Landtagsfraktion</a> erklärte die
          Landesregierung Anfang Januar 2019, das Bildungsangebot in der
          Erstaufnahme sei „inhaltlich und organisatorisch wesensgleich
          und niveauentsprechend zu den Angeboten allgemein bildender
          Schulen“. Mit einer solchen Aussage wird in unseren Augen das
          Recht der Kinder auf Bildung verhöhnt. Von den 175 Kindern aus
          sog. „sicheren Herkunftsländern“, die zum Stichtag
          (04.01.2019) in der Landesaufnahmebehörde untergebracht waren,
          besuchten 27 seit mehr als sechs Monaten und 14 seit über
          einem Jahr keine Schule in Deutschland.</p>
        <p><strong>Forderungen:</strong></p>
        <ul>
          <li>Asylsuchende werden in Niedersachsen zügig aus den
            Erstaufnahmeeinrichtungen in die Kommunen verteilt.</li>
          <li>Nach Jahren der Diskussion und des Stillstands muss
            endlich ein geeignetes Bildungskonzept für Kinder und
            Jugendliche in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes
            Niedersachsen gefunden und umgesetzt werden. Die zuständigen
            Ministerien für Kultus und Inneres und Sport sind gefordert,
            hier zügig gemeinsam und abgestimmt zu handeln und den
            wechselseitigen Verweis auf Zuständigkeiten aufzugeben.</li>
          <li>Spätestens nach drei Monaten muss für alle geflüchteten
            Kinder und Jugendliche der Besuch eines regulären
            Schulunterrichts gewährleistet sein.</li>
          <li>Es ist dafür ausreichendes Lehrpersonal vorzuhalten, das
            den Standards des Regelschulunterrichts entspricht und so
            das Bildungsinteresse ALLER Kinder und Jugendlichen erfüllt.</li>
          <li>Die Interkulturelle Lernwerkstatt muss über ausreichende
            Ressourcen verfügen, um für alle Kinder einen
            vorgeschalteten Sprachunterricht zu gewährleisten.</li>
          <li>Es bedarf dringend einer Evaluation der Interkulturellen
            Lernwerkstatt hinsichtlich der qualitativen und
            quantitativen Umsetzung. Wichtig ist zu ermitteln, ob die
            Interkulturelle Lernwerkstatt tatsächlichen allen Kindern
            und Jugendlichen an den Standorten der LAB NI zur Verfügung
            steht, ob Lehrpersonal und Unterrichtskapazitäten in
            ausreichendem Maße eingesetzt werden und welche Lernerfolge
            erzielt werden.</li>
        </ul>
        <p><strong>Kontakt:</strong></p>
        <p>Projektnetzwerk AMBA / Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.<br>
          Laura Müller, Tel. 0511 98 24 60 35, <a
            class="moz-txt-link-abbreviated"
            href="mailto:lm@nds-fluerat.org" moz-do-not-send="true">lm@nds-fluerat.org</a></p>
        <p>Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen<br>
          Christian Hoffmann, 0511-33804-26 oder 0171-5639733, <a
            class="moz-txt-link-abbreviated"
            href="mailto:c.hoffmann@gew-nds.de" moz-do-not-send="true">c.hoffmann@gew-nds.de</a></p>
        <h3>Weitere Informationen:</h3>
        <p><strong><a
href="https://www.nds-fluerat.org/themen/aufnahme/erstaufnahme/beschulung/"
              target="_blank" rel="noopener" moz-do-not-send="true">Beschulung
              in Erstaufnahmeeinrichtungen</a></strong></p>
        <h3>Rechtliche Grundlagen:</h3>
        <p>Das Recht, eine Schule zu besuchen, ist universell und in
          unterschiedlichen internationalen, europäischen und deutschen
          Regelungen verankert:</p>
        <p>→ Recht auf Schulbesuch nach 3 Monaten / UN
          Kinderrechtskonvention, EU-Aufnahmerichtlinie</p>
        <p>Artikel 28 UN-Kinderrechtskonvention (KRK): Jedes Kind hat
          das Recht auf Schule. Im Artikel 22 der Genfer
          Flüchtlingskonvention (GFK) und auch in der
          EU-Aufnahmerichtlinie (2013/33) ist das Recht auf Bildung
          festgeschrieben.</p>
        <p>Nach Art. 2 des 1. Zusatzprotokolls zur EMRK darf niemandem
          das Recht auf Bildung verwehrt werden; der Anspruch, der in
          der Konvention anerkannten Rechte, ist ohne Diskriminierung
          wegen der nationalen Herkunft zu gewährleisten (Art. 14 EMRK).</p>
        <p>Art. 14 Abs. 2 Aufnahmerichtlinie 2013/33/EU: Die Wartezeit
          auf den Zugang zum Bildungssystem beträgt maximal drei Monate.</p>
        <p>Art. 14 Abs. 1 und 2 Charta der Grundrechte der Europäischen
          Union: Jede Person hat das Recht auf Bildung sowie auf Zugang
          zur beruflichen Ausbildung und Weiterbildung, wobei dieses
          Recht die Möglichkeit umfasst, unentgeltlich am
          Pflichtschulunterricht teilzunehmen.</p>
        <p>Art. 3 Abs. 3 Grundgesetz (GG): Gleichheitssatz auch für
          Kinder, die über keinen Aufenthaltsstatus, keine
          Meldebestätigung oder keine Geburtsurkunde verfügen oder
          vorlegen können: Ihnen muss ein diskriminierungsfreier Zugang
          zu Bildungseinrichtungen ermöglicht werden.</p>
        <p>Runderlass des MK Niedersachsen vom 01.01.2016: Bei in der
          Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) untergebrachten
          Ausländerinnen und Ausländern beginnt die Schulpflicht nach
          dem Wegfall der Verpflichtung, in einer Aufnahmeeinrichtung im
          Sinne des §44 Abs.1 Asylgesetz oder § 15a Abs. 4
          Aufenthaltsgesetz zu wohnen.</p>
        <p>Die Verpflichtung zum Aufenthalt in Erstaufnahmeeinrichtungen
          für Menschen aus den sogenannten „sicheren Herkunftsstaaten“
          ist im § 47 Abs. 1a AsylG festgehalten:</p>
        <p>„(1a) 1Abweichend von Absatz 1 sind Ausländer aus einem
          sicheren Herkunftsstaat (§ 29a) verpflichtet, bis zur
          Entscheidung des Bundesamtes über den Asylantrag und im Falle
          der Ablehnung des Asylantrags nach § 29a als offensichtlich
          unbegründet oder nach § 29 Absatz 1 Nummer 1 als unzulässig
          bis zur Ausreise oder bis zum Vollzug der
          Abschiebungsandrohung oder -anordnung in der für ihre Aufnahme
          zuständigen Aufnahmeeinrichtung zu wohnen. 2Die §§ 48 bis 50
          bleiben unberührt.“</p>
        <p>Die Beendigung der Verpflichtung, in einer
          Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, ist  in § 48 AsylG geregelt:<br>
          Die Verpflichtung, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen,
          endet vor Ablauf von sechs Monaten, wenn der Ausländer<br>
          1. verpflichtet ist, an einem anderen Ort oder in einer
          anderen Unterkunft Wohnung zu nehmen,<br>
          2. als Asylberechtigter anerkannt ist oder ihm internationaler
          Schutz im Sinne des § 1 Absatz 1 Nummer 2 zuerkannt wurde oder<br>
          3. nach der Antragstellung durch Eheschließung oder Begründung
          einer Lebenspartnerschaft im Bundesgebiet die Voraussetzungen
          für einen Rechtsanspruch auf Erteilung eines Aufenthaltstitels
          nach dem Aufenthaltsgesetz erfüllt.“</p>
        <p>Und der § 49 Abs. 2 AsylG sollte im Zusammenhang mit der
          (drohenden) Kindeswohlgefährdung aufgrund der fehlenden
          Beschulung zur Verteilung in die Kommunen führen:<br>
          „(2) Die Verpflichtung kann aus Gründen der öffentlichen
          Gesundheitsvorsorge sowie aus sonstigen Gründen der
          öffentlichen Sicherheit oder Ordnung oder aus anderen
          zwingenden Gründen beendet werden.“</p>
        <p> </p>
        <p><a
href="https://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2019/02/2019-27-02_Bündnis_PM_Nicht-Beschulung-Erstaufnahmeeinrichtungen.pdf"
            target="_blank" rel="noopener" moz-do-not-send="true">Presseinformation
            als pdf</a></p>
        <pre class="moz-signature" cols="72">-- 
Laura Müller

Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Röpkestr. 12
D - 30173 Hannover

Tel.: 0511/98 24 60 30  Mo-Fr: 10.00 bis 12.30, Di+Do: 14.00 bis 16.00
Fax: 0511/98 24 60 31

<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="http://www.nds-fluerat.org" moz-do-not-send="true">www.nds-fluerat.org</a>
<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="http://www.facebook.com/Fluechtlingsrat.Niedersachsen" moz-do-not-send="true">www.facebook.com/Fluechtlingsrat.Niedersachsen</a>

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